Jippie, mal wieder eine Classic Confession. Ich hatte so große Lust wieder mit zu machen, dass mir die Frage ehrlich gesagt gar nicht so wichtig war. Sorry dafür, Antonia. Ich war entschlossen, etwas zu schreiben, egal wie weit her geholt es wäre! 😀

Allerdings hat Antonia eine Frage formuliert, zu der wirklich jeder etwas schreiben können müsste:

Welchen Klassiker liest du gerade, beziehungsweise: Welcher Klassiker steht als nächstes auf deiner Leseliste?

Die Antwort zum Kommenden fällt mir leicht, denn ich habe schon etwas in mich hinein gefühlt, was das betrifft. Kennt ihr diese längeren Lesepausen, weil ihr einfach nicht wisst, welches Thema und Buch als nächstes wichtig führ euch sein könnte? Was gerade "dran" ist?

So eine hatte ich jetzt für zwei Wochen. Eine kreative Lesepause und keine Motivation, ein neues Thema zu beginnen. Während dessen hat sich mein Bauch immer mehr Virginia Woolf angenähert. Ein eigenes Zimmer und Mrs. Dalloway habe ich von ihr.

Und ich glaube, ich bin jetzt in der Stimmung, mich mit ihrer Stream of Conciousness - Technik auseinander zu setzen. Das ist es nämlich: Ich habe eine Weile gezögert, weil ich wusste die Lektüre erfordert etwas Auseinandersetzung über das bloße Lesen der Geschichte hinaus.

Gerade höre ich auch einen Klassiker als Hörbuch: Rilla of Igleside. Kennt ihr die Geschichte von Anne auf Green Gables (oder vielleicht den Trickfilm Anne mit den roten Haaren)? Es ist eines meiner Lebensbücher. Garantiert werde ich darüber auf dem Blog noch schreiben. Es hat eine Menge Fortsetzungen, die sich mit Annes Leben und später mit dem ihrer Kinder befassen, denn die Serie war schon zu Lebzeiten der Autorin sehr erfolgreich. Rilla ist Annes jüngste Tochter und Rilla of Ingleside spielt in der Zeit ihrer Pubertät. Gleichzeitig ist es die Zeit des ersten Weltkriegs und Rillas große Brüder (Annes Söhne) kämpfen auf der Seite Englands.

Die Stimmung - der Schock der Autorin über die Katastrophe des Weltkriegs - hängt deutlich über dem Werk. Es ist dunkel und drohend, ganz anders als alle anderen Werke der Serie, die eine tröstliche und geborgene Grundstimmung vermitteln. Ich glaube, der Weltkrieg hat Lucy Maud Montgomery's Urvertrauen gebrochen.

Natürlich sind die Deutschen aus ihrer Perspektive (die Anne Geschichten spielen in Kanada) die Feinde, die Gegner und Verursacher. Es ist seltsam, so ein Buch zu hören, nachdem ich so viele gelesen habe, die auch das Elend an der deutschen Front zeigen.

Man kann nur schlussfolgern, dass Krieg für alle Seiten immer eine Tragödie ist.

Nun, das ist kein besonders einfacher Post geworden, aber diese Geschichte beschäftigt mich eben gerade. Ich bin gespannt was ihr anderen so lest. Ich hoffe, einige haben ein paar Klassiker auf ihrer Liste.