Dies ist ein Abbruchbericht. Ich habe „Die Herren von Winterfell“ nicht komplett gelesen.
Ich habe die Serie bis zum aktuellen Stand gesehen, bevor ich jetzt die Buchreihe anfing und das ist, so glaube ich, der Grund, warum ich an diesem Buch nicht dran bleiben konnte.
Denn die Serie hält sich zu Beginn sehr an die Romanvorlage. So sehr, dass ich immer schon wusste, wie sich alles ausspielen wird und keine Geduld mit den Charakteren aufbringen konnte.

Das Lesen hat sich wie Bergsteigen angefühlt. Nur das man nicht weiß, warum man sich anstrengt, denn auf dem Gipfel wird man sich genauso fühlen, wie man sich im Tal gefühlt hat. Aus meiner Erfahrung würde ich an euch weiter geben: Wenn ihr die Serie kennt, reicht es, über das erste Buch zu fliegen.

Die Herren von Winterfell

Autor: George R.R. Martin

Verlag: Blanvolet
ISBN: 978-3-442-26774-3
Erscheinungsjahr: 2010
Preis: 16,00€
Buchseite im Verlag
(mit einigen kurzen Kundenrezensionen)

*Amazon I Hugendubel
I Thalia


Ein paar Eindrücke von dem was ich gelesen habe, möchte ich dennoch festhalten:

Charakterfülle

Es ist bemerkenswert, wie viele Charaktere George R.R. Martin erschaffen hat und vor allem in ihrer Entwicklung und der Überschneidung und gegenseitigen Beeinflussung ihrer Lebenswege im Auge behalten kann. Das macht für mich einen großen Teil der Faszination der Serie aus.
Er zeigt uns, wie sich die Welt und die Geschichte aus der Perspektive eines Menschen darstellt, wer die „Guten“, wer die „Bösen“ sind und was für ihn ein lohnenswertes Ziel ist.
Dann gehen wir zu dessen Feinden und finden die Sicht auf die Welt und die Bewertung der restlichen Akteure verändert.
Ich liebe die Empathie, die George R.R. Martin allen seinen Charakteren zukommen lässt.

Das Alter der Hauptcharaktere

Fanart: Peter Pham

Im Buch sind alle Hauptcharaktere wesentlich jünger, was mich überrascht hat. Danearys ist 13, Jon 12, Sansa 12, Bran 7, Rickon 3… ! Inzwischen ergibt es aber für mich mehr Sinn. Immerhin spielt die Geschichte in einer mittelalterlichen Welt. Die Menschen werden nicht so alt und es ergibt im Kontext der Welt ebenfalls Sinn, die Mädchen zu verheiraten, sobald sie geschlechtsreif sind.

Die Hochzeitsnacht der Khaleesie

Fanart: Peter Pham

Auch wenn ich das Buch nicht komplett gelesen habe, so habe ich die Geschichte der Khaleesie komplett gelesen, die mich schon in der Serie mitgerissen hat, und im Buch noch mehr fasziniert. Der Vorteil eines Buches, die Gedanken und Gefühle eine Person direkt zeigen zu können, nicht nur vermittelt über ihre Mimik und Handlungen, kommt für mich bei ihr besonders zum tragen.
Wir erleben, wie sie vom Mädchen zur Frau wird und Selbstbewusstsein durch ihre neue Rolle als Khaleesi (Frau des Anführers des Reitervolkes der Dothraki) gewinnt.

Sansa

Fanart: Peter Pham

Sansa-Fans sollten die Bücher lesen, denn auf ihren Charakter wird darin deutlich mehr als in der Serie eingegangen, wo ich sie immer nur als Anhängsel oder nötiges kurzes Bindeglied wahrgenommen habe, um den Rest der Geschichten zu spinnen.


Insgesamt kann ich empfehlen sich in die Bücher zu vertiefen. Sehr praktisch ist, dass man durch die Benennung der Kapitel nach den handelnden Charakteren die Geschichte einer Lieblingsperson getrennt von den anderen verfolgen kann. Eine Strategie, die ich jetzt auch erst einmal in den nächsten Büchern fahre und vor allem die Geschichte der Kahleesi, die von Arya und die von John weiter verfolgen werde.
Überschwänglich begeistert bin ich nicht. Ich denke, das ist typisch für Bücher, an die man zu Beginn sehr hohe, vielleicht überhohe Erwartungen hatte.