Der Tag ist geschafft, die Ordnung wieder hergestellt, der Hygiene genüge getan – endlich: mein Buch! … Wo waren wir nochmal? Ach ja, es war ja gerade so spannend! Ob nun der Vater mit der Nachbarin, oder ob der Tiger… Oh, eine Landschaftsbeschreibung! - Und da fallen mir auch schon die Augen zu...

Kennt ihr das Problem? Die Nacht ist für mich traditionell meine Lesezeit. Doch in letzter Zeit habe ich weniger und weniger vom Gelesenen tatsächlich aufgenommen.

Heute möchte ich meine Erfahrung der letzten Wochen mit euch teilen, in denen ich von der Bett-Leserin zur Couch-Leserin wurde.

Auslöser der Aktion Buch-aus-dem-Bett war mein Streben nach besserem Schlaf und der mehrfach gelesene Rat, das Bett zu einem Ort zu machen, der ausschließlich für Schlaf da ist. Also: Das Buch muss raus.

Ich habe eine Abend-Routine eingeführt, die neben Planung und Reflexion auf der Couch am Abend auch 30 Minuten dortiges Lesen beinhaltet - direkt bevor ich zu Bett gehe. Das mag für einige nicht lang klingen, doch lässt sich in 30 Minuten tatsächlich eine Menge lesen. Und auf jeden Fall mehr, als in den 5 Minuten zwischen Neugier und seligem Wegdämmern.
Auf der Couch, in der Stille der Nacht, kann ich noch einmal so richtig Dinge aufnehmen. Es fällt mir auch viel leichter - mit meinen Notizbüchern nah zur Hand und sowieso noch aufrecht - Notizen zum Gelesenen zu machen. Sehr zuträglich für mich, die ich ja meine Gedanken zum Lesestoff noch möglichst eloquent mit euch teilen möchte.

Ich freue mich inzwischen immer schon sehr auf dieses Ritual, die Zeit nach allen Pflichten, die nur für mich da ist und in der ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann.

Das Lesen auf der Couch also hat nur Vorteile: ich schaffe mehr, ich merke mir mehr, und im Bett dass nur zum Schlaf da ist, schlafe ich besser. Meine Bücher bleiben jetzt draußen, das steht fest.

Kommentarfrage:

Wo lest ihr am meisten? Wann nehmt ihr euch gewöhnlich Zeit?
Oder schreibt mir, was ihr sonst so denkt! <3