Auf der Buchmesse hat mir Rebecca Buchwald ihr Buch anvertraut und dafür kann ich mich glücklich schätzen
„Die Katze mit dem abgebissenen Ohr, oder wie das Leben ist“ ist eine Sammlung von 13 Parabeln. Den Stil möchte ich als märchenhaft beschreiben.
Und Rebecca Buchwald trifft den Märchenton: die Wiederholungsmuster und die einfachen Worte und Situationen, hinter denen so viel mehr steckt, wenn man sich darauf einlässt.
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Die Katze mit dem abgebissenen Ohroder Wie das Leben ist
Autorin: Rebecca Buchwald
Erschienen bei: Tredition
ISBN: 978-3-7345-7814-4
Erschienen: 8.12.2016
Seiten: 156
Preis: 9.99€
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Wie das Leben ist
Der alternative Titel passt zu den Parabeln.
Weil sie nicht zwangsläufig ein Happy End haben.
Weil die Figuren irren, so wie etwa die kleine Fee, die sich in den Prinzen verliebt, und sich in ihrer Frustration, nicht wiedergeliebt zu werden, selbst verwünscht.
Er passt, weil die Helden nicht perfekt sind und weil sie auf ihr Herz hören und man dadurch auch manchmal allein bleibt. So kann das Leben sein.
Ich konnte mich wiedererkennen, im Fuchs, der es genießt, gejagt zu werden und über den die anderen Tiere des Waldes die Stirn runzeln. Oder im Frosch, der seine Seerose sucht, ohne genau zu wissen, was eine Seerose ist.
Klar beschreibt Rebecca Buchwald die inneren Auflehnungen ihrer Figuren und holt das Komplexe in die einfache Form. Sie trifft unsere oft unausgesprochenen, privaten Emotionen und Erkenntnisse und bringt sie in ihren kurzen Parabeln auf den Punkt.
Es sind Gefühle und Erfahrungen, die wir manchmal übergehen, von denen sie erzählt.
Sie macht ihre Figuren stark und feiert den Mut, zu sich zu stehen und die eigenen Talente auszuleben.
Der Nachttisch
Die Parabeln lesen sich prima – ein oder zwei am Stück – Abends vor dem Einschlafen. Da habe ich dann manchmal noch gestaunt, mich gefreut, oder nachgedacht und die Zeit mit dem Büchlein sehr genossen.
Die Geschichten sind von Rebecca Buchwald selbst illustriert und ich kann mir auch gut vorstellen, sie mit Kindern zu lesen. Sie sind nicht zu süßlich, regen zum Nachdenken an und lehren viel über die Wahrheiten des Lebens und darüber, treu zu sich selbst zu stehen.
Ich bin froh, dass ich das Buch lesen durfte und möchte es weiterempfehlen.
Manchmal habe ich mich wiedergefunden und manchmal hat mich eine der Parabeln erst erkennen lassen, dass es vergleichbare Situationen in meinem Leben gab, die ich nie wirklich durchdacht habe.
Und hier und da glaube ich, die Autorin wiedergefunden zu haben. Nun, natürlich ist ihre Stimme im ganzen Buch. Aber ein- zwei Geschichten, scheint mir, zeigen die Schwierigkeiten eines Menschen, der etwas zu teilen hat, dem aber keiner einen Lebensunterhalt dafür anbieten möchte.
Austausch
Manchmal will ich mich einfach mit einem Märchenbuch einkuscheln, eine Geschichte lesen, die ich schon fast auswendig kenne, und darin Geborgenheit finden.
Lest ihr auch ab und an gern ein Märchen?
Welches ist euer liebstes?
27. April 2018 um 23:00
Es ist interessant, was du über das Buch mit den Parabeln schreibst. Zu den Märchen: Ich lese sehr gerne Märchen. Deshalb habe ich auch alle meine Märchenbücher noch. Nicht wenige…. Zu meinen liebsten gehören Hauffs Märchen, Andersens Märchen, „Die Regentrude“ von Theodor Storm, „Die Gänsemagd“ und „Jungfer Malen“ von den Brüdern Grimm, „Die schöne Warwara“ und „Finist, hellerFalke“ russische Märchen, „Geschichten aus 1001 Nacht“, und viele weitere… Natürlich nicht zuletzt Märchen und Sagen der Insel Rügen.
28. April 2018 um 12:57
Oh, da sind eine ganze Menge dabei die ich gar nicht kenne.
Zumindest Die Gäsemagd mag ich auch sehr gern, und Das Kalte Herz aus Hauffs Märchen.
Aber warum kenne ich „Jungfer Marlen“ gar nicht? Ich glaube, ich habe Grimms Märchen nie von vorne nach hinten durchgelesen.
Ich mag von Anderson „Das Feuerzeug“ sehr gern und „die Schneekönigin“ und auch „Die kleine Meerjungfrau“ obwohl es recht dunkel und Traurig ist.