Hier will ich euch fünf Ansätze verraten, mit einer Leseflaute umzugehen.
1. Sich Zeit geben
Der sanfteste und intuitive Weg. Stresse Dich einfach nicht. Wenn Du gerade nichts lesen willst und nichts aufnehmen kannst, lies eben nichts. Offensichtlich verarbeitest Du das vorher gelesene noch. Das kann durchaus auch Wochen oder Monate dauern. Du merkst selbst, wenn Du wieder lesen möchtest.Mir fällt das schwer, da ich den Blog führe. Damit habe ich mit nun einmal die Aufgabe gestellt, alle 14 Tage für euch ein Buch zu rezensieren. Ich merke dass ich mich zwingen möchte, wieder ins Lesen herein zu kommen. Wie kann man sie Sache also beschleunigen?
2. Über das Ende schreiben
Wenn ich noch so sehr bei einem Buch bin, dass mein Geist neue Eindrücke abwehrt, hilft es, aufzuschreiben, was ich aus dem letzten Buch mitgenommen habe. Was hat mich beeindruckt? Was möchte ich mir behalten? Das kann auch interessant sein, wenn man das Buch zu einem späteren Zeitpunkt im Leben erneut in die Hand nimmt.Durch das schreiben finde ich einen Abschluss mit dem zuletzt Gelesenen.
3. Kurzgeschichten
Nicht den Saft, Dich auf eine ganz neue Geschichte, ein neues Thema einzulassen? Kurzgeschichten können Dich am Lesen halten, und langsam wieder auf andere Gedanken, und an längere Handlungen heran führen.4. Auf Lieblingsautoren setzen
Du hast noch nicht alle Bücher Deines Lieblingsautoren gelesen? Ein Glücksfall, denn dann kannst Du jetzt in der Leseflaute zu einem dieser Bücher greifen. Um meine Lieblingsautoren zu lesen brauche ich keine große Motivation. In ihre Sprache und Erzählweise einzutauchen ist wie nach Hause kommen. Ihre Gedankengänge sind mir vertraut. Mein Geist kann entspannt durch die Geschichte gleiten.5. Was will ich wirklich?
Was ist im Moment überhaupt Dein Thema, oder was brauchst Du? Mir ist es schon so gegangen dass ich meinte ich müsste etwas bestimmtes lesen, es machte sich gut in meinem Bild von mir selbst. Aber eigentlich hatte ich keine Lust darauf. Mir geht es manchmal mit dem Blog so. So meinte ich, als nächstes Buch mal wieder einen Klassiker beginnen zu sollen. Sieht ja nach außen hin prima aus.Aber eigentlich hatte ich Lust Die Chroniken von Eis und Feuer von George R.R. Martin anzufangen. Nachdem ich mir das eingestanden hatte, hatte ich zum lesen auch wieder Lust.
Kommentarfrage:
Wie reagiert ihr auf Leseflauten? Und Haben sie euch schon einmal aus der Ruhe gebracht?Ich hoffe, ich konnte euch ein paar gute Tipps für die nächste Leseflaute geben oder euch helfen, wenn ihr gerade in einer steckt.
12. Mai 2017 um 13:55
Toller Beitrag! Leseflauten lassen sich manchmal wirklich nicht verhindern und da ist es schön, zu lesen, dass es anderen auch so geht. 🙂
Mein Ausweg aus Leseflauten ist in der Regel ein Medienwechsel. Generell bringt es ja wenig, wenn man sich zu etwas zwingt und gerade beim Lesen muss man eben 100% dabei sein, weil die Buchstaben nicht einfach ins Gehirn transferiert werden. Also höre ich Podcasts, die sich angestaut haben (und mir eventuell sogar wieder Lust auf neue Bücher machen dank Empfehlungen oder Diskussionen) oder binge Serien oder Filme über Netflix oder Prime.
Einen Punkt, den ich in deiner Liste ganz besonders gut finde, ist der Ansatz, sich Kurzgeschichten vorzunehmen. Die lese ich selbst nämlich viel zu selten und es gibt so viele tolle Geschichten, die nicht ein ganzes Buch füllen.
Liebe Grüße aus Leipzig! 🙂
12. Mai 2017 um 14:16
Hi,
Danke für das Lob und Deinen tollen Tipp!
Ich hab auch Deinen letzten Blogbeitrag gelesen und dachte dann so: das passt ja, wir waren beide grade in eine Flaute. 😀
Ich hab auch kurzzeitig das Medium gewechselt auf Serien und die erste Staffel „13 Reasons why“ durchgeschaut und jetzt „A Handmaid’s Tale“ angefangen. Und damit sind zwei weitere Bücher auf meine „Im Leben noch Lesen“- Liste gewandert, denn beides sind Romanadaptionen.
Aber siehst Du, jetzt wo Du es sagst hab ich das vermutlich auch intuitiv gemacht, aber gar nicht bewusst als Anti-Leseflauten-Maßname empfunden.
Freut mich, dass ein hilfreicher Ansatz für Dich dabei war. Ich habe hier Kurzgeschichten-Bände von Alice Munro stehen. Da schau ich immer mal zwischendurch rein, wenn ich grad nicht weiß, was ich sonst beginnen möchte.
Und ich hab vor mir die Reclam Kurzgeschichten-Bände zu holen, für nächste Flauten. 😀
Liebste Grüße aus Halle nach Leipzig zurück! 🙂
20. Mai 2017 um 17:34
Oh, du wohnst in Halle? Da habe ich auch mal gewohnt! 🙂
Ein toller Beitrag, dem ich nur zustimmen kann!
20. Mai 2017 um 18:19
Hi Erina,
Danke auch Dir für das Lob!
Ja, ich habe hier studiert. Habe die Stadt in der Zeit schon ins Herz geschlossen. Ich freu mich schon, im Sommer wieder auf der Peißnitz zu liegen.
Du wohnst gerade in Hamburg, wenn Deine Über-mich Seite da noch aktuell ist? Das finde ich richtig cool. Ist eine Stadt, wo ich mir auch gut vorstellen könnte zu leben. 🙂
2. Juni 2017 um 19:54
Hallo Andrea,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich lese zwar gerade wie ein Weltmeister, kenne aber so eine Flaute nur zu gut.
Bei mir persönlich hilft da immer wenn ich mir Zeit lasse und sämtliche Termine über Bord werfe. Außerdem mag ich dann kurze Bücher, so an die 200 Seiten die ich mal eben so „nebenbei“ lesen kann.
Und wenn gar nichts mehr Hilft, ein Buch aber unbedingt beendet werden muss, dann habe ich mir auch schon mal das Hörbuch dazu geliehen und es dann zu Ende gehört.
Viele Grüße und ein schönes Pfingstwochenende
Rena
#litnetzwerk
2. Juni 2017 um 20:18
Hey Rena,
Danke auch Dir dass Du Deine Tipps mit uns teilst!
Besonders das mit dem Hörbuch, leuchtet mir absolut ein.
2. Juni 2017 um 21:01
Hallo,
Da sind gute Tipps dabei! Ich hatte auch schon öfter Leseflauten, die längste ging zwei Jahre lang, da dachte ich schon mir würde das lesen nie wieder Spaß machen, aber auch das ging vorbei 🙂 manchmal muss es eben so sein.
Am besten hilft bei mir immer noch Harry Potter rereaden.
LG Sonja Béland
#litnetzwerk
3. Juni 2017 um 10:53
Harry Potter rereaden hat mich tatsächlich auch mal aus einer Leseflaute geholt.
Eure Tipps sind alle so super, ich denke ich werde die auch nochmal zusammenfassen, entweder hier unter den ursprpnglichen Text oder als neuen Beitrag, was meinst Du? 🙂
4. Juni 2017 um 22:24
Hallo Andrea,
wenn ich in einer Leseflaute stecke, dann stehe ich die meist einfach durch indem ich Playstation spiele, mich exzessiv mit Freunden treffe oder zum Serienjunkie mutiere. Danach kommt meist automatisch eine Phase in der ich mich zurückziehen und lesen möchte.
Den Tipp mit dem Lieblingsautor werde ich beim nächsten Mal aber auf jeden Fall ausprobieren, denn vielleicht hilft der ja! Meine Leseflauten dauern nämlich meist länger als ein paar Tage und das nervt dann schon.
Viele Grüße, Ramona (#litnetzwerk)
16. Juni 2017 um 23:55
Hi!
Verausgaben, bis man wieder seine Ruhe haben will, ist aber auch ein super Tipp. 😀